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2024: Was erwartet uns bei Unternehmensführung und Unternehmensnachfolge?

Aktuelle Hemmnisse

In früheren Zeiten hatten viele Leute den Unternehmer als Industriellen ohne Bezug zu seinen Mitarbeitern in ihrem Hinterkopf. In der heutigen Zeit verstehen sich die Entscheider und Unternehmenslenker eher als Coach ihrer Mitarbeiter, um die es sich zu kümmern gilt (Thema Fachkräftemangel).

Zur Finanzierung von Innovationen und zur Existenzsicherung müssen Fremdkapitalrisiken eingegangen werden, die angesichts der Zinsbelastung der letzten Jahre nicht immer leicht zu stemmen sind. Die Minderung von Lieferengpässen und zunehmender Behördenkram verursachen steigende Kosten bei konstanten oder sinkenden Umsätzen. Denn: Sind die Großunternehmen erst einmal ins Ausland abgewandert, wird es für deren mittelständische Zulieferer in Deutschland mit der weiteren Belieferung schwer. Ein Krieg vor der Haustüre mit einem zunehmen-den und unkontrollierten Migranten- / und Flüchtlingsstrom trägt ebenso wie die Deglobalisierung und die völlig überhastete Dekarbonisierung zur Kaufkraftminderung aller bei. Aber das sind ja nur die bekannten Fakten des vergangenen Jahres.

Was erwartet uns in 2024?

  • Die Zinsen werden in der ersten Jahreshälfte hoch bleiben.
  • Die Lohn- und Deindustrialisierungsspirale wird beschleunigt durch folgende „Neuerungen“:
    • Anhebung der CO2 Steuer und der Gastronomiesteuer
    • BASF streicht Stellen in Ludwigshafen und baut drittgrößten Standort in China auf
    • Einführung einer Mautgebühr auch für LKW ab 3,5 to
    • Nahrungsmittelpreise stiegen zwischen 07/21 -07/23 um knapp 1/3 und werden
       weiter steigen.
    • Lieferkettengesetz ab 1.1. 2024 auch für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern
    • Wegfall der Strom- und Gaspreisbremse bereits zum 1.1. 2024
    • Einführung eines verpflichtenden ESG Reportings für mittelgroße Betriebe
    • Fast 50% Übernahme (i.Vgl. zur EU) der Ukraine Kriegskosten und andere Wohltaten in der ganzen Welt (Entwicklungshilfe für China, Fahrradwege in Peru, ….)
  • Die Bürgergelderhöhung um 12% führt zu einer Abwanderung günstiger Arbeitskräfte (handwerksnahe Dienstleistungen, selbst Handwerk) in den Schwarzmarkt.
  • Mit der Dekarbonisierung fallen Arbeitsplätze in Deutschland sowohl in der Automobilindustrie als auch in deren Zulieferindustrie weg. Also, sie sind nicht weg, nur woanders.
    –       Bosch streicht 1.500 Stellen in Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb (950 in Deutschland)
    –       ZF plant mindestens 12.000 Mitarbeiter zu entlassen
    –       ZF Friedrichshafen steht mit 53.000 Mitarbeitern immer wieder in der Diskussion
    – Miele baut 2000 Stellen ab und Verlagert 700 Stellen nach Polen

Die vorstehende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, spiegelt aber doch die ganz wesentlich durch die Ampelregierung herbeigeführte Krisensituation wider. In unsicheren Zeiten warten Unternehmer und Investoren ab, wie sich die Lage entwickelt. Transaktionen verzögern sich, weil jede Partei nach mehr Sicherheit strebt und auch Banken sich eher restriktiv verhalten.

Ich rechne damit, dass sich institutionelle (PE) Investoren im midcap Bereich die Geschäftsfelder, z.B. KI, Robotik, …sehr genau aussuchen werden, das aber in 2024 im Vergleich zu 2023 das Geschäft stärker wird.

Im Bereich der Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern bzw. mit bis zu 5 Mio. Euro Umsatz gab es während der Corona-Pandemie 2021 bei neuen Unternehmenstransaktionen einen Einbruch von fast 50% in 2022 wurde dann viel nachgeholt und in 2023 musste der M&A Markt wieder deutliche Einbußen hinnehmen. Die nachfolgende Grafik der IMAA glättet die tatsächliche Entwicklung, weil bereits vorbereitete Deals oft erst im Folgejahr umgesetzt werden.

Ob sich der Verkauf Ihres Unternehmens in 2024 rechnet, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Entwicklung der vorstehend aufgeführten Hemmnisse
  • Profitabilität Ihres Geschäftsfelds (hier sind neben den „Newcommern“ auch ganz klassische
    Unternehmen der Metall- und Kunststoffverarbeitung interessante Kaufobjekte), wenn Marge und Zukunftsfähigkeit stimmen. Es scheint sogar so, dass diese Unternehmen bessere Verkaufsmargen als in der alten Welt (vor Corona) erzielen, weil viele andere Unternehmen unter ihrer Ertragsschwäche, die dann auch Cash Flow Prognose oder Multiples beeinflusst, leiden.
  • Sie als Unternehmer müssen sich möglichst frühzeitig und ehrlich entscheiden, wenn Sie Ihr
    Unternehmen übergeben möchten – das ist erstmal eine harte Nuss.

Fazit zum Jahresstart:

Es bleibt spannend – viele Zielunternehmen mit besonderen Geschäftsmodellen bieten Chancen! Für die Unternehmen, die schon länger um Rendite und Cash kämpfen, wird es in unsicheren Zeiten eher noch schwieriger.

Als „Senior-Unternehmer“ können Sie in NRW vielfach einen 80% Beratungskostenzuschuß erhalten und so schon mal abschätzen, wieviel Ihr Unternehmen wert ist.

Als KMU-Investor und Unternehmenskäufer erhalten Sie in sogenannten GRW-Fördergebieten oft bis zu 50% Investitionskostenzuschuß.

Bleiben Sie gesund und schaffen Sie Ihre Potentiale für dieses Jahr!

Ihr Martin Keller

Kontaktdaten:
FOBEKA GmbH
Tel. 02331 34 83 284
E-Mail: info@fobeka.de

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